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Der lange Gang über die Stationen
Magisterarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich BWL - Handel und Distribution, Note: 1,0, Wirtschaftsuniversität Wien (Volkswirtschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung:§Die Terroranschläge des 11. September 2001 haben die Welt erschüttert, und mit dem militärischen Vorgehen der Vereinigten Staaten und ihrer Verbündeten wurde Afghanistan für kurze Zeit ins Zentrum der Weltöffentlichkeit gerückt. Dabei wurde die Aufmerksamkeit auch auf ein Thema gelenkt, das bisher hauptsächlich internationale Hilfs- und Menschenrechtsorganisationen interessierte: Die Rolle der Frauen in Afghanistan und deren Ausschluss aus dem öffentlichen Leben. Die amerikanische Regierung kümmerte sich jedoch kaum um die Situation der Frauen in Afghanistan, sie war vielmehr an der Terroristenjagd interessiert. Die Angebote der US-Diplomaten an die Taliban gingen alle in folgende Richtung: Gebt uns bin Laden, verbrennt eure Mohnfelder, und wir drücken ein Auge zu, was eure Frauen betrifft! (Schlaffer, Benard 2002, 10) Diese Haltung hat die Situation der Frauen in Afghanistan weiter verschärft. Der einzige Erfolg den die militärische Intervention für die Situation der Frauen brachte, ist die Entmachtung der Taliban, wobei jedoch das Land in Schutt und Asche gelegt wurde.§Nach dem Sturz der Taliban gilt es nun das Land mit Hilfe internationaler Organisationen wieder aufzubauen und die Gesellschaft neu zu strukturieren. Ob bzw. wie die Frauen Afghanistans an diesem Prozess teilhaben, werde ich in dieser Arbeit untersuchen.§Gang der Untersuchung:§Das Kapitel 2 meiner Arbeit beinhaltet die Gründe für die Unterentwicklung Afghanistans. Die Gründe für die Unterentwicklung finden sich in den verschiedensten Bereichen, aber einer der Hauptgründe für den Entwicklungsrückstand ist auf politischer Ebene zu suchen. Der sowjetische Einmarsch, der Bürgerkrieg nach dem Abzug der sowjetischen Truppen und die Machtübernahme der Taliban haben die Entwicklung des Landes nachhaltig geschwächt. Ein Grund, der nicht so offensichtlich ist, bildet den Hauptteil des Kapitels 2. Damit meine ich die Isolierung der weiblichen Bevölkerung vom wirtschaftlichen, politischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Leben und deren negative Auswirkungen auf die Entwicklung des Landes.§Von den Gründen der Unterentwicklung ausgehend beschreibe ich in Kapitel 3 die aktuelle Situation in Afghanistan. Ich versuche das Ausmaß der Zerstörung Afghanistans anzudeuten und auf diese Weise die Ausgangslage für den Wiederaufbau darzustellen.§In Kapitel 4 geht es um die Notwendigkeit Gender-Perspektiven in den Wiederaufbauprozess einfließen zu lassen. Dass Frauen im Wiederaufbauprozess eine große Rolle spielen müssen, ist meiner Ansicht nach unbestreitbar. Nicht so eindeutig ist zu beurteilen, wo Frauen und ihre Rechte in den Friedens- und Wiederaufbauprozess hineinpassen. Die Antwort ist aber einfach: Überall! Frauen und deren Rechte passen in alle Bereiche des Wiederaufbauprozesses in Afghanistan, weil Frauen in allen Bereichen eine signifikante Rolle spielen sollten. Oft werden Frauen als hilflos, unsichtbar und minderwertig abgetan. Afghanistans Frauen sind jedoch weder hilflos noch minderwertig, sie waren in den letzten Jahren bloß unsichtbar. Der ökonomische, soziale, politische und rechtliche Wiederaufbau, all das sind Bereiche, die nicht nur Männer betreffen, sondern, wie ich in Kapitel 4 zeigen werde, vor allem die Frauen.§Um nun die Teilnahme der Frauen am Wiederaufbauprozess zu gewährleisten, bedarf es eines neuen Entwicklungsansatzes. In Kapitel 5 stelle ich den Empowerment-Ansatz vor, dessen Ziel es ist, die Autonomie der Frauen zu fördern und ihren Status in der Gesellschaft zu verbessern. Im Zentrum der Betrachtungen stehen das persönliche, das ökonomische, das soziale, das politische, das rechtliche und das kulturelle Umfeld der weiblichen Bevölkerung Afghanist...